Katalog
39 / Part IV - VI
Christian Wolfarth
hiddenbell rec. 014 / CD & Download released: Zürich, 2024 Cover Art: Urs Freitag
'Der Schweizer Musiker berührt existentielle Ebenen, evoziert archaische Kraft, schlägt den inhaltlichen Bogen von bruitistisch zu subtli tonal. Kalkül und Intuition fusionieren nach eigenem Mass.' So beschloss Kollege Schweiger die Rezension von Christian Wolfarths ersten drei Teilen seiner 39 betitelten Serie. Daran ändern auch die Teile vier bis sechs nicht das geringste. Weit entfernt von sinnentleerter Virtuosität entwicktelt Wolfarth - auf Basis von Elementen, die mir den Ordnungsziffern 3, 9 und 39 mittelbar und unmittelbar zu tun haben - einen nahezu interplanetaren Kosmos, der die Elemente Konkretion und Abstraktion untrennbar verbunden weiss. So exakte wie reduzierte Klangkunst erweitert er sinnfällig um field recordings, die seine perkussive Feinmechanik noch unterstreichen. Darüber geben auch die sehr schlauen liner notesseines namhaften Perkussionskollegen Gerry Hemingway Auskunft. Wolfarths Vokabular, schreibt Hemingway, sei gleichermassen vertraut wie asketisch. Eines der Mysterien abstrakter Kunst, so der Autor an anderer Stelle, bestehe darin, wie rigorose Methoden in eine innere Logik übergleiten können, deren Ergebnisse keiner Erklärung mehr bedürfen. Anders gesagt ist die komplexe Improvisationstechnik von Christian Wolfarth für die Musik unabdingbar - man kann sie aber gleichzeitig auch einfach so und ohne Vorkenntnisse geniessen. Der dritte Teil von Wolfarths 39-Trilogie wird sohin mit gewisser Vorfreude erwartet.'
Andreas Fellinger (freiStil Nov.Dez. 2024)